Dein Kunde möchte „bunt und bewegt sich“.
Du springst schneller über Deinen (Anspruchs-) Schatten als Lucky Luke. Wer war hier nochmal der König?
Richtig. Ist ja kein Picnic hier.
Oder?
... Wir sprechen einfach mal gemeinsam über Kampagnen mit Sinn und Verstand. Und über Lösungen mit Anspruch. Ich freue mich darauf.
Der Kunde möchte alles irgendwie mehr "sexy".
Besorge ihm ein paar einschlägige Zeitschriften. Er wird den Vorschlag nicht mehr anbringen.
Oder?
... Wir bewegen uns wieder genüsslich auf die Sachebene. Konkrete Anforderungen bekommen konkrete Strategien. Immer. Reden wir darüber.
Dein Kunde benötigt alles „am besten gestern“.
2 Optionen:
a) drehe die Zeit zurück.
b) Schaff was. Sowas kommt vor.
Oder?
... Ja. Alle Kunden benötigen alles immer "am besten gestern". Gestern ist nicht. Morgen vielleicht. Gemeinsam schaffen wir das. Fragen Sie mich.
Es gibt keinen Kaffee mehr im Haus.
Denke über diverse suizidale Möglichkeiten nach, wälze Dich kurz auf dem Boden, stehe auf und geh einkaufen.
Oder?
... Nun. Da fällt mir, ehrlich gesagt, auch nichts Besseres ein. Spute Dich. Gerne zackig.
Dein Kunde wirft Deine ganze Arbeit der letzten Wochen über den Haufen.
Das kann vorkommen. Na und? Du erfährst ja Wertschätzung und wirst vernünftig bezahlt. Oder?
Oder?
Im Ernst. Respekt ist ein sehr hilfreiches Gut im gemeinsamen Umgang. Eine faire Entlohnung ist Respekt.
Dein Kunde sagt, Deine Arbeit sieht sehr amateurhaft aus.
Frage, ob er Lust hat, Dir gegebenfalls beizubringen, wie genau Dein Beruf ausgeübt werden soll.
Oder?
Da ist es wieder - das drohende Scheitern. Kommunikation ist - auch an dieser Stelle - ein sehr hilfreiches Gut. Beiderseits.
Dein Kunde ist auch nach Version #37 noch nicht glücklich.
Frag ihn, ob er zu wissen glaubt, was er will. Oder nicht will. Kommunikation ist wenn sie stattfindet. Entlasse nebenbei den verantwortlichen Projektmanager / Konzepter. Jemand hat seine Arbeit nicht gemacht.
Oder?
Manchmal ist die schiere Menge an Köchen der Grund für einen verdorbenen Brei. Konsolidieren wir gemeinsam und richten unseren Fokus auf das Projekt neu aus.
Dein Kollege lügt und ist hinterhältig. Dein Personaler zugleich wankelmütig.
Geh. Kündige und geh. Es macht keinen Sinn, hier weiterzumachen.
Oder?
Nein. Kein Oder. Es gibt toxische Szenarien. Dann ist es Zeit zu gehen.
Deine Kollegen wollen einmal mehr mit blindem Aktionismus agieren.
Bleibe stets gelassen. Und triff Entscheidungen zum Nutzen des Projekts.
Oder?
Wenn nach über 30 Jahren Berufserfahrung ein solches Verhalten noch nicht verinnerlicht wurde, hat man seinen Beruf verfehlt. Das können wir stets auch in Ruhe angehen.
Das kann man doch bestimmt auch schnell mal mit einem Homepage-Baukasten machen...
Melde den Kunden oder Kollegen bei einem der einschlägigen Anbieter an. Und halte die Füße still. Konsequent.
Oder?
Ja, man kann das alles mit einem Baukasten basteln. Das erfüllt ganz bestimmt alles, was der Kunde sich wünscht. Dann benötigen Sie (vorerst) meine Unterstützung nicht.
Mein Mann hat ja auch mal einen Kunstkurs besucht ...
Lassen wir den Mann und die beste Freundin einfach die Kampagne planen und dirigieren.
Oder?
Hervorragend. Mehr Zeit für meine Bands und sonstige Hobbys. Oder wir fangen an zu arbeiten. Vorzugsweise mit Sinn und Verstand. Ich wäre dabei.
Ich habe dafür leider kein Budget ... aber es gibt Ruhm, Ehre und Reichweite.
Super. Reichweite. Das interessiert mich. Nicht.
Oder?
Aber gut. Reden wir zunächst einmal über realistische Ziele. Und dann auch gerne über realistische Budgets. Ich fahre ein z.B. ein normales Auto mit normalem Verbrauch. Das muss normal tanken. Is so.
Ich habe da schon mal was für unser Logo vorgezeichnet.
Ich mache das auch mal. Und fühle mich als Grafiker im Anschluss voll ernstgenommen. Respekt.
Oder?
Nun. Ich MUSS hier nicht arbeiten. Ich tue es. Nicht nur, weil es Spass macht - normalerweise werde ich auch durch meine Arbeit definiert und respektiert. Das können wir sicher nochmal neu versuchen.
Der Ansprechpartner ist seit Wochen krank und nicht erreichbar.
Ich lege mal alles zur Seite. Das wird nix. Vermutlich gibt es neue Besitzer oder Stakeholder ...
Oder?
Respektvolles Miteinander heißt auch stets gegenseitige Kommunikation. Das Ergebnis sind zufriedene Mitarbeiter und die Arbeit fühlt sich zumindest zielführend an. Immer.
Die Konkurrenz hat es mir aber günstiger angeboten.
Ich habe noch lose Kontakte nach Bangladesh. Die 11jährigen können das da auch für 50 Cent in der Stunde.
Oder?
Als Musiker auf dem Nebenberufsschauplatz weiß ich: Du kannst für umme spielen. Zwei Mal. Das erste und das letzte Mal. Es kostet, was es kostet. Wir können aber stets über alles reden. Vorher. Nicht hinterher.
Da kommen jetzt noch 20 Seiten dazu. Aber zum gleichen Preis wie ausgemacht.
Ich berechne den ausgemachten Betrag einfach zwei mal. Und wenn das hinterfragt wird, nochmal. Und nochmal. Et cetera.
Oder?
Es ist einfach: 20 Seiten kommen ganz bestimmt ganz plötzlich dazu. Bestimmt. Es läuft dann wie beim Einfuhr-Zoll. Entweder rechtzeitig deklarieren oder es wird eben teuer. Ende der Diskussion. Ich bin Mensch, nicht Maschine.
Über Whatsapp: Ich habe Dir vorhin eine Mail geschickt... und habe noch keine Antwort. :-(
Ich lerne gerade eine KI an, die kann mit Siris oder Alexas Stimme dann für mich schon mal hallo sagen...
Oder?
Ich betreibe ein Unternehmen, das von Kommunikation lebt. Ein kleines zwar... aber es lebt von Kommunikation. Ich beantworte meine Mails, wenn ich eine Antwort habe - vorzugsweise qualifiziert. Das dauert manchmal länger als 5 Minuten. Aber immer noch besser als die Bahn ...